Sucht im interkulturellen Kontext

Migration und Flucht können im Zusammenhang stehen mit Trennungen von Familienmitgliedern und Freunden, traumatisierenden Erfahrungen, Überforderungen im Alltag, mangelnden Sprachkenntnissen, Herausforderungen bei der Integration in Schule und Arbeit, aber auch bei der Auseinandersetzung mit einem anderen Normen- und Wertesystem, Existenzängsten, Unsicherheit, Perspektivlosigkeit und unerfüllten Erwartungen. Bei erwachsenen Geflüchteten sind viele nur geduldet oder befinden sich in offenen Verfahren, eventuell stehen Abschiebungen bevor. Auch anerkannte Asylbewerber*innen leben möglicherweise noch aufgrund fehlendem bezahlbarem Wohnraum weiter in Unterkünften.

Migration und Flucht bedeutet Risiken.

Der Konsum von Rauschmitteln kann diese Situation noch weiter verschärfen und unter Umständen, falls die betreffende Person damit auch strafrechtlich in Erscheinung tritt, gravierende aufenthaltsrechtliche Folgen haben.

Deshalb spielen Information, Prävention und Beratung in Bezug auf Suchtmittelmissbrauch und Suchterkrankungen im Zusammenhang mit der Zielgruppe der Migranten*innen und Geflüchteten eine wichtige Rolle. Hinzu kommt, dass in vielen Herkunftsländern der Konsum berauschender Substanzen anders kulturell interpretiert, verankert und auch anders gesetzlich geregelt ist. Hier bedarf es der Aufklärung über den Umgang, die Wirkungsweise und mögliche Folgen des Suchtmittelkonsums sowie einer Erklärung der geltenden gesetzlichen Regelungen in Deutschland.

Mehrsprachige Informationsmaterialien und Erklärvideos erleichtern dabei den Zugang zu der Zielgruppe der Migrant*innen und Geflüchteten sowie deren Angehörigen. Wir haben für Sie auf dieser Seite einige Links.

 

Projekte und Programme

„PaSuMi ist ein Modellprojekt der Deutschen Aidshilfe e.V. (DAH). Es wird vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert.

Das Projekt wird von 2017 bis 2019 in acht lokalen Einrichtungen der Suchtprävention in Berlin, Bielefeld, Dortmund, Hamburg und Nürnberg umgesetzt. In allen Einrichtungen erfolgt ein eigenständiges lokales Projekt.

Durch die Deutsche Aidshilfe (DAH) wird PaSuMi wissenschaftlich begleitet. Dies beinhaltet die Prozessevaluation, Berichterstattung sowie regelmäßige Projektbesuche vor Ort.

Regelmäßig finden standortübergreifende Weiterbildungsworkshops für alle beteiligten Einrichtungen statt, zu denen Mitarbeiter*innen und Peers eingeladen sind. Dies ermöglicht einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch sowie die Vertiefung ausgewählter methodischer und inhaltlicher Themen.

Als unabhängiges Gremium begleitet und berät der Fachbeirat mit Vertreter*innen aus Community, Wissenschaft, Praxis und Politik das Projekt. Der Fachbeirat tagt einmal im Jahr. Entsprechend ihrer Expertise werden einzelne Mitglieder zu bestimmten Fragestellungen gezielt im Projektverlauf einbezogen."

Zitat: Homepage des Projekts PaSuMi 

Unter diesem Link finden Sie weitere Informationen zu dem Projekt. 

 

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Fortbildungen

Ein Beitrag, um Suchtentstehung entgegenzuwirken, kann sein: frühzeitige Intervention, vertrauensvolle und differenzsensible Informationen und Unterstützungen aber auch Angebote zur Teilhabe und Partizipation. Condrobs e.V. bietet dazu Schulungen an, die Integrationsarbeit und Suchtprävention in Theorie und Praxis miteinander verbinden.

Mehr Informationen hierzu unter dem Link.

 

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Informationsmaterial

Hilfesuchende Migrant*innen oder auch Geflüchtete mit Suchtproblemen haben die Möglichkeit über folgenden Link der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) Beratungs- und Behandlungsangebote auf Deutsch aber auch Hilfeangebote in etlichen anderen Sprachen zu finden. Broschüren der DHS sind für Hilfesuchende in folgenden Sprachen verfügbar:

·         Arabisch

·         Bulgarisch

·         Englisch

·         Farsi

·         Französisch

·         Paschtu

·         Polnisch

·         Rumänisch

·         Russisch

·         Türkisch

 

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Die Broschüre "Ein Angebot für alle, die einem nahestehenden Menschen helfen möchten" informiert das nähere Umfeld von Menschen mit süchtigem Verhalten und Suchtproblemen bei Alkohol, Medikamenten, Tabak und illegale Drogen.

Unter diesem Link finden Sie die Broschüre auf Englisch.

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Über diesen Link gelangen Sie auf den Reiter Infomaterial der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. Dort können Sie unter Publikationen filtern die Zielgruppe Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete auswählen. Ihnen stehen dann folgende Informationsmaterialien als Download oder als Bestellung zur Verfügung: 

  • "Informationen zu Alkohol und anderen Drogen" in arabisch/deutsch, englisch/deutsch, farsi/deutsch, französich/deutsch und paschtu/deutsch
  • Informationen zu "Drogen? Alkohol? Tabletten?" in bulgarisch/deutsch, polnisch/deutsch, rumänisch/deutsch und russisch/deutsch
  • Informationen "Wenn Glücksspielen zum Problem wird" in arabisch/deutsch und türkisch/deutsch
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Erklärvideos und Kurzfilme

Über den folgenden Link finden Sie einen deutschsprachigen Film über die Suchthilfe, in dem verdeutlicht wird wie Tabak, Alkohol, illegale Drogen, manche Medikamente, aber auch Glückspiele und die Nutzung von Medien abhängig machen können. Außerdem werden Möglichkeiten der Hilfe für suchtgefährdete oder süchtige Menschen und ihren Familien aufgezeigt. Weiterhin gibt es auf dieser Seite verschiedene Kurzfilme zu den Themen „Unser Gesundheitssystem“ „Schwangerschaft und Geburt“, „Schutz vor Infektionen“, „Psychische Gesundheit“, „Gesunde Kinder“ und „Gesunde Zähne“. Diese stehen auch in den Sprachen Englisch, Arabisch, Sorani, Französisch und Paschtu zur Verfügung.

Es handelt sich hierbei um ein Projekt vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Soziale Dienste OWL gGmBH in Kooperation mit dem DRK-Betreuungsdienste Westfalen-Lippe gGmbH, Ministerium (MAGS) für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen und mit Filmzeit.

 

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Erklärvideo zu Cannabis, Medikamente und Alkohol in verschiedenen Sprachen

„Traumatische Flucht- und Kriegserlebnisse und gesundheitliche Beschwerden führen bei geflüchteten Menschen vielfach zu Anspannung, innerer Unruhe und Schmerzen. Hinzu kommt häufig ein durch eine mangelhafte Tagesstruktur und Langeweile gekennzeichneter Alltag. Um Beruhigung und Entspannung zu finden, greifen geflüchtete Menschen mitunter zu Alkohol, Cannabis oder Medikamenten, ohne dabei die mit dem Konsum oder der Einnahme verbundenen Risiken einschätzen zu können.

Die Erklärvideos der HLS weisen auf Gefahren des Alkohol-/ und Cannabiskonsums sowie die Risiken des Medikamentenmissbrauchs hin, erläutern rechtliche Hintergründe in Deutschland und zeigen Unterstützungsangebote auf. Die Videos sind jeweils in fünf Sprachversionen (Deutsch, Englisch, Arabisch, Dari und Tigrinya) verfügbar.

Die Videos dürfen von allen interessierten Organisationen und Personen kostenlos heruntergeladen und weiterverbreitet werden“

 

Zitat: Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS)

 

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Unter diesem Link finden Sie einen ca. 20 minütigen Videofilm über die Suchthilfe in Deutschland sowohl auf Deutsch als auch auf Russisch für Spätaussiedler und Spätaussiedlerinnen, der vor einigen Jahren von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) produziert worden ist.

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